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Thermo-Kochsalztherapie

modif. nach Dr. Desnizza

Bei der Thermo-Kochsalztherapie werden gezielte Einspritzungen von körperwarmer Kochsalzlösung an entzündlich veränderte Nerven und Gewebezonen vorgenommen. Dies führt zu einer Anregung von Blut- und Lymphfluss, dem Abtransport der Schmerzstoffe und Gewebeschlacken und schließlich der Stabilisierung der Nervenmembranen. Bei chronischen Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerz und Migräne sowie vielen inneren Erkrankungen können hierdurch Selbstheilung und Beschwerdelinderung ohne unangenehme Nebenwirkungen erreicht werden.

Vorbemerkungen und Grundlagen:

Vielfältige Faktoren unseres modernen Lebens führen zu Abweichungen der normalen Gewebezusammensetzung, die Einlagerung von Säuren und Stoffwechselschlacken und sind  gleichzeitig mit Veränderungen der Mineralkonzentrationen verbunden. Zusätzlich vorhandene Muskelverspannungen und Bewegungsarmut führen zu einer Minderdurchblutung, welche den Abtransport dieser Entzündungsstoffe einschränken. Besonders um die Nerven und Gelenke entsteht ein Milieu, welches Schmerz, rheumatische Entzündung und letztlich Verschleiß verursacht.

Die Wirbelsäule bildet im Aufbau des Menschen nicht nur eine zentrale Achse und Stütze, sondern gibt im gesamten Verlauf aus dem Rückenmark segmentweise Nervenäste ab (sog. Spinalnerven), welche sich sowohl zu inneren Organen als auch in Richtung Rückenmuskulatur, Arme und Beine (hier als Ischias bezeichnet) verzweigen.

Mitte der 80er Jahre wurde von Dr. V. Desnizza die Kochsalz- bzw. neurotopische Therapie entwickelt und war über viele Jahre strittig unter der Ärzteschaft. Aber er, seine Schüler und Verfechter der Methode konnten anhand von vielen Tausend Patientenbeispielen deren Wirksamkeit in der Praxis klar unter Beweis stellen. Inzwischen konnte die Forschung viele der Wirkmechanismen aufklären und nutzt Kochsalz auch in anderen Anwendungen (z.B. als Ganglieninjektion oder über Periduralkatheter) in der chronischen Schmerztherapie. Die Thermo-Kochsalztherapie stellt eine Weiterentwicklung der neurotopischen Therapie nach Dr. Desnizza dar.

Der Wirkmechanismus der ThermoKochsalzTherapie:

Im Gewebe und damit in der Nervenumgebung werden durch die Injektion von Kochsalz wieder ausreichend Natriumionen angeboten, welche zu einer Stabilisierung der „Natrium-Kalium Pumpe“ und damit des natürlichen Ionenpotentials als Voraussetzung für eine normale Elektrizitätsfunktion der Nerven führen. Eine bei chronischen Schmerzen und Entzündungen vorhandene Überempfindlichkeit der Nervenmembranen wird nach mehrfachen Behandlungswiederholungen korrigiert und bildet den Schlüssel für eine Kettenreaktion der Selbstheilung.

In der mit Kochsalz behandelten Region kommt es sehr schnell zu einer Steigerung von Durchblutung und Lymphfluss. Dies führt zu einer Loslösung und einem effektiven Abtransport von eingelagerten und entzündungsfördernden Säuren, Stoffwechselabfällen und Schmerzstoffen. Die normalen Milieueigenschaften werden wieder hergestellt und ermöglichen wieder eine normale Ver- und Entsorgung der Nerven, Gelenke, Bandscheiben und Muskulatur. Die körperwarme Einspritzung von physiologischer Kochsalzlösung steigert diesen Mechanismus, vermindert anfängliche Beschwerdezunahmen und hilft mittels der Wärme, im Gewebe vorhandene Energiedefizite auszugleichen.

Bei der Thermo-Kochsalztherapie werden nicht zuletzt auch viele überregionale und auf den ganzen Menschen sich auswirkende (=systemische) Effekte beobachtet. Diese beruhen auf den in Gang gesetzten Selbstheilungsmechanismus auf Basis normalisierter Nervenfunktion, regionaler bzw. segmentaler Milieuverbesserung und Muskelentspannung und lassen sich klar auf Basis der Nervenverflechtungen im Körper erklären. So kann beispielsweise die Thermo-Kochsalztherapie der Brustwirbelsäule eine Verbesserung bzw. Ausheilung einer Bronchial- oder Lungenerkrankung (z.B. Asthma, chronische Bronchitis) nach sich ziehen, da in diesem Wirbelsäulenabschnitt auch Nervenfasern zu diesen Organen entspringen. In ähnlicher Weise gilt dies für Durchblutungsstörungen oder Lähmungsfolgen der Arme oder Beine, welche über die jeweils zugeordneten Wirbelsäulenabschnitte mit ThermoKochsalz behandelt werden.

Die Behandlung im Detail:

Zunächst erfolgt eine ganzheitliche Anamnese und Untersuchung, in deren Ergebnis die Erfolgsaussichten einer Thermo-Kochsalztherapie eingeschätzt und die genaue Behandlungsstrategie abgestimmt wird (bitte bringen Sie alle Befunde zur ersten Sitzung mit).

Bei jeder Sitzung werden die behandlungsbedürftigen Regionen durch Erfassung von Druckschmerzhaftigkeit und Gewebeverquellung bestimmt. Diese werden in schneller Abfolge körperwarmes Kochsalz infiltriert und in die Nähe von Nervenaustritts- uns Schmerzpunkten eingespritzt. Eine Orientierung für den Injektionsort geben auch Akupunktur- und lymphaktive Punkte.

Im Allgemeinen werden 4-6 Wirbelsäulenabschnitte in dieser Form behandelt. Im Durchschnitt sind 10-15 Sitzungen zwei- bis dreimal wöchentlich für einen länger anhaltenden Wirkeffekt notwendig.

Bei entsprechenden Kenntnissen des Therapeuten ist die Thermo-Kochsalztherapie aufgrund einer speziellen Spritztechnik ungefährlich. Die Einspritzung der relativ kleinen Kochsalzmenge von 0,5-1 ml kann zu keiner Nervenverletzung führen. Je nach Empfindlichkeit des Einzelnen kann die Injektion besonders in den entzündeten Gewebebereichen schmerzhaft sein, welches aber meist einem erleichterten Gefühl in der Behandlungsregion weicht. Bereits nach wenigen Behandlungen ist eine Wirkung zu erwarten. Wie in vielen anderen Verfahren der Regulationsmedizin, können anfangs auch Beschwerdezunahmen möglich sein (sog. Erstreaktion). In diesem Falle sollten Sie die Trinkmenge und Zufuhr basischer Stoffe erhöhen und ggf. noch sinnvolle Begleitmaßnahmen einleiten.

Wann ist die Thermo-Kochsalztherapie besonders sinnvoll?

Bei der Thermo-Kochsalztherapie werden gezielte Einspritzungen von körperwarmer Kochsalzlösung an entzündlich veränderte Nerven und Gewebezonen vorgenommen. Dies führt zu einer Anregung von Blut- und Lymphfluss, dem Abtransport der Schmerzstoffe und Gewebeschlacken und schließlich der Stabilisierung der Nervenmembranen. Bei chronischen Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerz und Migräne sowie vielen inneren Erkrankungen können hierdurch Selbstheilung und Beschwerdelinderung ohne unangenehme Nebenwirkungen erreicht werden.

Prinzipiell kann die Thermo-Kochsalztherapie bei allen chronisch schmerzhaften, rheumatisch entzündeten oder auch inneren chronischen Erkrankungen, welche über eine von der Wirbelsäule ausgehenden Heilungsanregung ansprechen können, angewandt werden. In den nachfolgenden Beschwerdebereichen hat sie sich besonders bewährt:

  • chronische Rückenschmerzen (z.B. Spondylose, Spondylarthrose, Bandscheibenschäden, nach Rückenoperationen und Spätzustände nach Rückenverletzungen)
  • chronischer Spannungskopfschmerz und Migräne
  • rheumatische Erkrankungen mit Beteiligung der Wirbelsäule (z.B. Morbus Bechterew)
  • rheumatische und degenerative Gelenkschmerzen (auch bei Polyarthritis)
  • Weichteilrheumatismus (Fibromyalgiesyndrom)
  • Asthma
  • Chronische Durchblutungsstörungen
  • Tinnitus (nicht länger als 6 Monate bestehend)
  • Lähmungszustände nach Schlaganfall oder Unfällen.

Thermo-Kochsalztherapie allein oder kombinieren?

Die Thermo-Kochsalztherapie ist ein die Selbstheilung förderndes Verfahren, welches selbstverständlich mit Maßnahmen und medizinischen Methoden kombiniert werden kann, welche diesbezügliche Wirkbedingungen im Gesamtorganismus zusätzlich verbesserung und anregen helfen. Dies beginnt mit einer basenreichen, naturgemäßen Ernährung, Nahrungsergänzungsmitteln, ausreichender Trinkmenge, körperlicher Bewegung bis hin zur Anregung der Ausscheidung und Entgiftung. In der Praxis besonders bewährt hat sich die Kombination mit Akupunktur, welche mittels der Meridianwirkpunkte am Körper und/oder Ohr einen energetischen Ausgleich und damit schnellere Schmerzfreiheit schafft. Auch der zusätzliche Einsatz von Ausleitungsverfahren (z.B. mediz. Darmspülungen) und elektromagnetische Therapien (wie pulsierende Magnetfeldtherapie und Hochtonbehandlung) haben sich bei degenerativen Erkrankungen bewährt. Bitte sprechen Sie mit Ihren Therapeuten über ev. geeignete Zusatzmaßnahmen zur Thermo-Kochsalztherapie.

Aufwand und Kostenfrage:

Die Thermo-Kochsalztherapie ist eine Privatbehandlung, welche nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird. Die Liquidation erfolgt nach der GOÄ (Gebührenordnung der Ärzte), welche jedoch von den Kassen teilweise nicht anerkannt wird. Eine Teilerstattung durch private Versicherungen ist dadurch möglich.

Die Kosten liegen zwischen 80,- und 130,- Euro pro Sitzung.

WEITERFÜHRENDE LITERATUR:

„Schmerzfrei durch Kochsalz“ von Dr. V. Desnizza. VGS Verlagsgesellschaft Köln